In Kooperation mit dem Bielefelder Kunstverein

SO, 25. JUNI 2017, 11 UHR
Bielefelder City Walk #13 mit Susanne Albrecht –

 Steine in der Stadt

Stadtteil: Bielefeld Mitte
Treffpunkt: Sparrenburg
Ziel: Alter Friedhof/Körnerstrasse, Dauer: 1,5-2 Stunden
StadtspaziergangführerInnen: Susanne Albrecht, Künstlerin und Steinbildhauerin in Kooperation mit H.W. Horn, Steinmetz in Bielefeld


Steine in der Stadt oder

von steinreich zu knochenarm

 

Stein auf Stein, gemauert, geschüttet, gepflastert, geklebt oder gesetzt; Steine strukturieren das Stadtbild. Der natürlich gewachsene Stein oder Fels ist selten sichtbar. Sandstein und Kalkstein bilden den Teutoburger Wald, der die Topografie Bielefelds deutlich bestimmt und auch als Quelle für Naturbausteine diente. Sichtbar verbaut und an herausragender Stelle steht die Sparrenburg als Wahrzeichen Bielefelds. Hier beginnt der City Walk. In fast gerader Linie folgen wir dem Niederwall in Richtung Jahnplatz und treffen dabei auf eine Vielzahl unterschiedlicher Natursteine. Zunächst steigen wir den Berg hinunter durch ein Wohngebiet mit herrschaftlichen Häusern und gepflegten Gärten und flanieren dann an repräsentativen Gebäuden wie Amtsgericht und Rathaus vorbei, um den Spaziergang auf dem Alten Friedhof Bielefeld zu beenden. Die Gebäude und der Stein, ihre Funktion und das gewählte Material bilden eine lesbare Einheit, die uns auf „modische“ Vorlieben und machtvolle Absichten aufmerksam machen können.

Noch vor ca 200 Jahren hätten wir den Alten Friedhof auf gerader Linie erreicht. Der Ausbau der anliegenden Straßen führte zur Verkleinerung der Friedhofsfläche. Die Umgestaltung des Friedhofs der letzten Jahre hat ihn dazu noch drastisch verändert. Erschien er einst als verkleinerte Stadt , mit Grabsteinen, die von Macht und Besitz der Toten sprachen, dürfen heute nur noch Urnen beigesetzt werden. Grabmäler sind verschwunden, bis auf einige wenige als Dekoration der Ränder. Der ehemalige Steinreichtum weicht genormten Steinplatten.

Susanne Albrecht 2017

Steine in der Stadt

In Vorbereitung des Bielefelder City Walks am 25. Juni in Kooperation mit dem Bielefelder Kunstverein bin ich den Weg von der Sparrenburg zum Alten Friedhof abgegangen.Das langsame Gehen und Steine suchen ist dem  Muschelsuchen am Strand nicht unähnlich.

Bielefelder Citywalk Steine in der Stadt

 

Wirklichkeitsnetz

Wohin ich blicke, erkenne ich Strukturen von Schichtung, Überlagerung und Anhäufung oder auch von Zerfall, Zerstörung und Auflösung. Ein dichtes Wirklichkeitsnetz, in dem wir uns bewegen.Es besteht aus Stofflichem oder kann Ideen und Gedanken betreffen.Der Wunsch nach eigener Gestaltung geht einher mit der Bewegung in diesem recht komplexen Wirklichkeitsnetz. Meine künstlerischen Arbeiten sind in diesem Sinne auch Schichtungen. Sie verdichten weiche Materialien wie beispielsweise Stoffe oder auch harte Materialien wie Stein und Metall zu gestalteten Formen. Ich kann sowohl spielerisch als auch rational und mit Kalkül vorgehen. Wenn es dann gelingt, verwandeln sich die Materialien zu Ideen und zu neuen wandelbaren Hüllen, mit deren Hilfe man sich bewegen und orientieren kann.

 

Park der Menschenrechte

Mittwoch, 23. Februar 2011

Betritt man die Parkanlage zwischen Kindergarten und Gymnasium am Waldhof, fällt schnell die vielseitige und lebendige Nutzung dieses öffentlichen Raums von Menschen unterschiedlichen Alters auf. Auf zwei Namensschildern am Anfang und Ende der Grünanlage liest der Besucher : „Park der Menschenrechte“ Als Künstlerin stelle ich mir die Frage warum 2010 dieser Ort als Park der Menschenrechte ausgewiesen wurde. Es finden sich keine weiteren Bezugspunkte auf dem Gelände, noch historische Verweise , die erklärend zu einem Verständnis beitragen könnten.

Man bemerkt eine Leerstelle wenn ein Ort keine weitere Markierung besitzt und nicht auf vergangene Ereignisse verweist. Natürlich ist das Thema der Menschenrechte so universell, dass es nicht auf einen speziellen Ort festgelegt sein müsste. Auch wenn der Park bereits vielfältige Ausgestaltung durch den Wasserlauf, die Steine und Brücken und nicht zu letzt durch die Beuys Eiche erfahren hat — so ist seiner Widmung als Park der Menschenrechte noch nicht genügend Rechnung getragen worden. Durch diese Widmung mit gewichtigem Potential aufgeladen, soll nun mit Hilfe einer künstlerischen Position aus öffentlichem Raum ein spezieller Ort gestaltet werden.

 

 

Sonntag, 19. Dezember 2010

Skulptur: “Unter Zwang” Johannisberg Bielefeld

Foto: Sabine Maas

Feierliche Übergabe der Skulptur ” Unter Zwang” an die Öffentlichkeit und Stadt Bielefeld im November 2010 auf dem Johannisberg in Bielefeld.

 

 

 

 

 

Freitag, 22. Oktober 2010

Fertigung der Betonplatte. Foto: Susanne Albrecht

Transport und Montage der Skulptur “Unter Zwang” von Susanne Albrecht auf dem Johannisberg in Bielefeld.

Die Landschaftsskulptur “Unter Zwang” erinnert an die ehemaligen Wohnbaracken der Bielefelder Zwangsarbeiterinnen. Sie wird fast ausschließlich durch Spenden von Bielefelder BürgerInnen und Unternehmen
finanziert.

Vor wenigen Tagen erfolgte die recht spektakuläre Montage der 60 Tonnen schweren und 22.50 x 4 m messenden Betonplatte für die Skulptur. Ein Spezialtransporter transportiert in der Nacht vom 13.10.2010 das gegossene Skulpturenteil durch Bielefelds Innenstadt. Im Weg stehende Verkehrsschilder müssen temporär abmontiert werden. Die Montage erfolgt am Donnerstag, den 14.10. 2010.

Mittwoch, 13.10., ab 11 Uhr: Verladung der Betonplatte auf dem Werksgelände der Fa. Sudbrack (Industriestraße 43 in Sennestadt). Die Firma Sudbrack lädt zu einem Tag der offenen Tür ein mit Bratwurst- und Getränkestand.

Mittwoch, 13.10., 22 Uhr: Start des nächtlichen Spezialtransports der Betonplatte von Sennestadt zum Johannisberg ((über Senefelder Str., Lämershagener Str. Paderborner Str. (B 68), Südring, Ostwestfalendamm, Ausfahrt BI-Zentrum, Adenauerplatz, Johannistal, dann rückwärts in die Dornberger Straße und hoch zum Platz auf dem Johannisberg).

Donnerstag, 14.10., ab 10 Uhr auf dem Johannisberg: Montage der Betonplatte auf die Fundamente (Parken ist dort z.Zt. nicht möglich, bitte beim Tierpark parken).

Anlässlich der feierlichen Übergabe am 26.11.2010 werden neben dem Oberbürgermeister Pit Clausen, den Initiatoren und der Künstlerin auch 4 Männer und Frauen unter den Gästen sein, die hier gefangen gehalten worden sind.
Der Realisation vorausgegangen ist eine lebendig gestaltete Erinnerungskultur, bei der durch Benefizkonzerte, Ausstellungen, Lesungen, Plakataktionen, Führungen und Informations- veranstaltungen die benötigten Gelder eingeworben werden konnten, aber auch die Akzeptanz für das Erinnerungsdenkmal in das öffentliche Bewusstsein gerückt wurde. Diese Aktionen wurden maßgeblich vom Initiativkreis Skulptur “Unter Zwang” sowie dem Verein für Zeitgeschichte und regionale Erinnerungskultur e.V. durchgeführt.

 

 

Samstag, 16. Oktober 2010

 

Die Betonplatte wird aus der Produktionshalle transportiert.